Ehe und Geschlechtlichkeit

■ Während meiner eigenen Schulzeit gab es in unserer Schule in der damaligen Sowjetunion nur ein einziges Mal so etwas, was wir heute als Sexualaufklärung bezeichnen würden. In der 10. Klasse – wir waren damals alle so um die 17 Jahre alt – kamen an einem Tag jeweils ein männlicher und ein weiblicher Arzt zu uns in die Klasse und gaben uns entsprechende Informationen. Der männliche Arzt unterhielt sich separat mit den Buben und die Ärztin entsprechend mit den Mädchen.
Natürlich erfuhr ich nicht, was die Ärztin den Mädchen unserer Klasse gesagt hat. Aber der Arzt versuchte, uns, den Jungs, zunächst zu erklären, wie die männliche und weibliche Psyche in Bezug auf das jeweils andere Geschlecht funktioniert. Der Mann sei halt etwas stärker auf klare Fakten aus, die Frau dagegen lege mehr Wert auf entsprechende Gefühle.
Dann aber meinte der Arzt, wir, die Buben, sollten besonders in unseren jungen Jahren insofern unbedingt Rücksicht auf die jungen Frauen nehmen, weil ja ein Mädchen nach Vollzug der Sexualität durchaus sofort schwanger werden und somit ein Strich durch ihre beruflichen wie sonstigen Zukunftspläne gemacht werden könnte. Dann habe sie halt ein Kind und müsse je nach familiärem Hintergrund ihre schulische wie berufliche Ausbildung wenigstens unterbrechen, wenn nicht sogar gänzlich abbrechen und beenden.
Diese Warnung entspricht gänzlich der Lehre der katholischen Kirche in Bezug auf die Ehe- und Sexualmoral. Damals, zu Beginn der 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts, gab es in der Sowjetunion immer noch kaum bis keine Verhütungsmittel. Dadurch war die Zahl der Abtreibungen sehr hoch – so hoch, dass sogar verantwortungsbewusste atheistische Kommunisten große Sorgen um die Gesundheit der zahlreich abtreibenden Frauen und die Zukunft des eigenen Volkes bekommen haben. Denn jede einzelne Abtreibung kann nicht nur zur gänzlichen Fruchtlosigkeit der betreffenden Frau in der Zukunft führen, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Probleme und sogar lebensgefährliche Situationen für sie verursachen. Wohl hat damals nicht wenigen jener Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft auch die niedrige Geburtenrate der eigenen Bevölkerung ernsthafte Stirnrunzeln bereitet. Wie soll denn ein Volk und Staat überleben, wenn nicht genug Kinder geboren würden? Um diesen einfachen Zusammenhang zu verstehen, braucht man bei weitem keinen Hochschulabschluss!
Und die katholische Kirche lehrt die Heiligkeit der Ehe und lehnt somit grundsätzlich sowohl die Abtreibung als Kindstötung als auch die Benutzung von jedweden künstlichen Verhütungsmitteln ab! Unter dem Strich läuft es in beiden Fällen auf dasselbe hinaus – auf die Schädlichkeit und Unzulässigkeit von Abtreibungen und den verantwortungsbewussten Umgang mit der eigenen Sexualität!
Umso bemerkenswerter war dann der Hinweis des uns aufklärenden Arztes gerade auf unsere Verantwortung für den praktischen Umgang mit unserer Sexualanlage! Er sagte nämlich noch ausdrücklich, dass wir, die Buben, lieber warten sollten mit dem schnellen bis sofortigen „Ins-Bett-Hüpfen“ mit den Mädchen und stattdessen lieber auf die Frau warten sollten, in Bezug auf welche wir dann verstehen, dass da nicht nur geschlechtliche Leidenschaft, sondern echte Liebe vorliege, und sie somit jene Person sei, die für uns für einen lebenslangen ehelichen Bund bestimmt sei!
Dieser Arzt ging dann noch weiter bei seinen Empfehlungen. Er fügte nämlich noch hinzu, dass ein Mensch, der besonders in ziemlich jungen Jahren Sexualkontakte hat und zudem auch noch mit verschiedenen Personen und somit nur sozusagen „von Bett zu Bett hüpft“, doch eher dazu tendiere, innerlich-geistig irgendwie zu „verbrennen“ und „ausgelaugt“ zu werden. Dadurch bedingt verliere er dann u.a. auch die Fähigkeit, gegebenenfalls den Menschen entsprechend zu erkennen, der für ihn bestimmt sei und mit dem er die wahre Liebe realisieren könnte!
Erstaunlich, dass hier mit solchen kritischen Worten bezüglich der sog. „freien Liebe“ manches auf den Punkt gebracht worden ist, wie es auch ein katholischer Christ kaum besser formulieren könnte. Und dann auch noch in der früheren Sowjetunion, wo man sich doch in vielerlei Hinsicht überhaupt nicht um die christliche Moral gekümmert hatte. Aber anscheinend hatte damals dort diesbezüglich der Schuh doch schon so stark gedrückt, dass vernünftige und verantwortungsbewusste Menschen (und v.a. die betreffenden Fachärzte) die Augen nicht vor der betreffenden traurigen Realität und deren bitteren Folgen für die betreffenden Menschen und die Gesellschaft (über die man uns, den jungen Leuten, sicher nicht im vollen Umfang berichten wollte) schließen konnten.
■ Was erblicken aber wir nun in unserer heutigen sich selbst so sehr als „fortschrittlich“ und „aufgeklärt“ preisenden Gesellschaft im Hinblick auf die betreffende Frage? In vielen Filmen werden z.B. Jugendliche gezeigt, die schon im zarten Alter von 13-14 Jahren sozusagen „querfeldein“ sexuelle Handlungen mit anderen Menschen vollziehen, wobei dies dann von den Erwachsenen mit keinem Wort irgendwie beanstandet oder kritisiert wird. Die Erwachsenen sagen dann nur, sie sollten dabei bitte unbedingt Verhütungsmittel benutzen und auf keinen Fall Drogen nehmen. Das betreffende Fehlen eines warnenden Hinweises ist aber immer ein sicheres Zeichen dafür, dass die Verantwortlichen in der Gesellschaft eigentlich kein Problem damit haben, wenn Kinder in diesem Alter schon ihre ersten sexuellen Erfahrungen machen und dann mit einer solchen Praxis auch fortfahren.
Im Gegenteil, durch manche ausdrücklich für 12-16-Jährige bestimmte Zeitschriften und Publikationen werden diesen auf Nachfrage sämtliche sexuelle Vorspiele detailliert beschrieben und dann nahegelegt, alles mal auszuprobieren, um dann eben praktisch herauszufinden, welche Art der sexuellen Handlungen sie besonders mögen (sollten). Kürzlich, im Februar 2017, hat sich da nämlich ausdrücklich ein deutscher Kinderkanal entsprechend „hervorgetan“!
Das Widersprüchliche daran ist aber, dass es laut Gesetz in Deutschland verboten ist, dass ein Erwachsener sexuelle Handlungen mit einem Kind (welches vom Gesetz als 14-jährig oder jünger definiert wird!) unternimmt. Dies wird als eine Straftat qualifiziert und man kommt als Erwachsener vor Gericht. „Nach § 176 Abs. 1 StGB sieht das Gesetz hingegen eine Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten bis zu zehn Jahren für denjenigen vor, der mit einem Kind sexuell verkehrt. Durch diese Verbotsnorm soll das Rechtsgut der Möglichkeit zur Entwicklung der sexuellen Selbstbestimmungsfähigkeit von Kindern geschützt werden. Es reicht hier die bloße Vornahme von sexuellen Handlungen aus, um eine Strafbarkeit auszulösen. Unbeachtlich ist, ob ein persönliches Verhältnis zwischen Täter und Opfer besteht“ (www.anwalt.de).
Außerdem heißt es da auch: „Letztlich macht sich derjenige strafbar, der bereits über 21 Jahre alt ist, und mit einem Jugendlichen von unter 16 Jahren sexuell verkehrt, wobei er dabei die fehlende Fähigkeit des Opfers zur sexuellen Selbstbestimmung ausnutzt. Hier begrenzt der Gesetzgeber die Höchststrafe auf eine Freiheitsstrafe von maximal drei Jahren und eröffnet die Möglichkeit, die Tat mit einer Geldstrafe zu ahnden“ (www.anwalt.de).
Also sagt der Gesetzesgeber, Kindern (bis einschließlich 14 Jahren) würde „die Möglichkeit zur Entwicklung der sexuellen Selbstbestimmung“ fehlen und „Jugendlichen von unter 16 Jahren“ fehle „die Fähigkeit … zur sexuellen Selbstbestimmung“, wenn sie es nämlich mit Erwachsenen zu tun haben. Seltsamerweise solle dies alles aber kein Problem darstellen, wenn diese Kinder (bis maximal 14 Jahren alt) und Jugendliche (bis maximal 16 Jahren alt) sexuelle Handlungen mit Minderjährigen oder Gleichaltrigen eingingen! Wo ist da bitte die Logik?
Wäre es denn nicht umso schlimmer, wenn sogar beide, die da sexuelle Handlungen vornehmen, bloß Kinder von 12, 13 oder 14 Jahren sind? Würden sie denn in einem solchen Fall nicht sogar doppelt (!) „die Möglichkeit zur Entwicklung der sexuellen Selbstbestimmung“ vermissen lassen bzw. würde ihnen denn da in der Summe nicht eben zweimal mehr „die Fähigkeit … zur sexuellen Selbstbestimmung“ abhanden kommen?
Ja, man sagt völlig zu Recht, dass sich ein Kind im betreffenden zarten Alter leicht manipulieren lasse, dass Einschüchterungen und Überredungen zum Sex durch volljährige Personen in solchen Fällen dem sexuellen Missbrauch gleichkommen! Also lässt man bei einem Kind ausdrücklich auch die Möglichkeit eines angeblich „einvernehmlichen“ Sexes nicht zu. Wie wahr, denn ein 12-14 Jahre junges Kind kann sich in seiner sich noch nicht hinreichend entwickelten Persönlichkeit tatsächlich nicht der großen Bedeutung und Tragweite der sexuellen Handlungen bzw. der Verantwortlichkeit dafür bewusst werden und muss somit in solchen Fällen immer als ein Opfer einer sexuellen Misshandlung angesehen werden!
Dennoch fördert man durch unsere Gesellschaft und Massenmedien sowohl generell die völlige Versexualisierung dieser Kinder und Jugendlichen als auch verleitet sie speziell durch ausgesprochene Empfehlungen in Jugendmagazinen und ausgerechnet für Kinder bestimmten Fernsehsendungen dazu (wenn auch meistens nicht direkt, sondern „nur“ auf entsprechende Nachfragen), doch bitte selbst entsprechende sexuelle Erfahrungen mit gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen zu machen, um eben herauszufinden, was ihnen da sozusagen „Spaß machen“ würde. Dabei spricht man seitens Erwachsener leider kaum ein bis eben kein Wort der Warnung und Ermahnung aus, an alldem könnten sie großen Schaden nehmen!
Diese ganzen Widersprüche zwischen der Begründung in der Gesetzgebung auf der einen und der realen Praxis auf der anderen Seite können nicht mit Vernunft und sachlichen Argumenten erklärt werden. Sie lassen eher entsprechende Rückschlüsse auf die offensichtlich ideologische Verblendung maßgebender und die öffentliche Meinung bildender Kreise zu. Haben ja sogar führende Vertreter der Grünen speziell in den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts ausdrücklich eine völlige Entkriminalisierung sexueller Handlungen von Erwachsenen mit Kindern erreichen wollen. (So ist einer dieser Leute heute beschämenderweise sogar ein Mitglied des Europäischen Parlaments, was übrigens fast keinen stört!) Dies ist ihnen damals erfreulicherweise nicht gelungen.
Offensichtlich wird aber jetzt der Versuch unternommen, dem eigenen Anliegen auf eine andere und letztendlich doch effektivere Weise zum Sieg zu verhelfen. Denn würden regelmäßige sexuelle Praktiken sogar schon bei Kindern und Jugendlichen zum ganz normalen Tagesprogramm gehören, würde die moralische Planke generell nach unten gedrückt werden. Denn dann würde sich mit dem Älterwerden dieser Kinder und Jugendlichen wohl auch die Mentalität in der Gesellschaft entsprechend ändern und somit früher oder später der Druck auf den Gesetzgeber seitens der „Elite“ nach dem Prinzip der „Mobokratie“ (der Mob bestimme halt, was „Demokratie“ und „Rechtstaatlichkeit“ sei) so zunehmen, dass sexuelle Handlungen von Erwachsenen mit Kindern endlich auch formal „erlaubt“ würden! Wie traurig, dass viele Verantwortliche in Politik, Gesellschaft und den Medien und leider auch nicht gar so wenige in den offiziellen „Kirchen“ da weitestgehend wegschauen und heuchlerisch weder etwas (Problematisches) sehen noch verstehen wollen…!
■ Entscheidenden Einfluss auf das Verständnis der eigenen Sexualität bzw. des Zugangs zu ihr hat sicherlich, in welchem geistigen Licht und unter welchen sittlich-ethischen Vorzeichen sie speziell einem jungen Menschen erklärt werde. Das große Problem bei deren Präsentation durch die heutige westlich-liberale Elite der jungen Generation gegenüber besteht darin, dass sie jedenfalls auf mittlere und längere Sicht in den Köpfen der jungen Leute, die diesen Denkmustern folgen und eben keine vernünftigere und somit korrigierende Orientierung (etwa seitens ihres eigenen Elternhauses) erfahren, nur gewaltigen Schaden anrichten.
Denn wenn man die menschliche Sexualität weitestgehend so interpretieren wollte, wie es heute eben leider häufig geschieht, dass man sich jedweden sexuellen Praktiken eigentlich völlig schrankenlos und somit auch problemlos hingeben dürfte und sollte, ohne dass dabei für einen christlich-moralische Werte oder ernsthaftere Überlegungen eine nennenswerte Rolle spielen müssten oder dürften, weil man ja eigentlich nur den momentanen privaten Spaß suchen sollte und dürfte und sich dabei keine Gedanken über irgendwelche anderen damit vielleicht ebenfalls zusammenhängenden Fragen stellen müsste, dann propagiert man unter den Jugendlichen und in der Gesellschaft eigentlich die sog. ziemlich primitiv-leidenschaftliche „Methode des Kaninchens“ – das möchte ich gerade, jenes fällt mir gerade ein, also nehme oder besorge ich es mir!
In einem solchen Fall wird speziell den Kindern und Jungendlichen hauptsächlich gesagt, dass sie im Hinblick auf die Sexualität eigentlich alles dürften und es somit auch keinesfalls zulassen dürften, dass ihnen da irgendjemand – weder die Eltern noch die Lehrer noch die Kirche – irgendeine Grenze in Bezug auf das Ausleben der Sexualität setzte. Halt „freie Liebe“ und „grenzenloser Spaß“ als Lebensmotto, als Hauptdevise unserer westlich-hedonistischen Spaßgesellschaft!
Verläuft ja die verpflichtende sogenannte Sexualaufklärung in den Schulen flächendeckend dermaßen, dass da den Schülern in massiver Verletzung ihres natürlichen Schamgefühles alles ganz genau erklärt und demonstriert wird, ohne dass hinreichend oder wenigstens entfernt an sie appelliert würde, doch unbedingt sehr verantwortungsbewusst mit der Gabe der Sexualität umzugehen und sich somit lieber in Keuschheit und Enthaltsamkeit zu üben, bevor sie den Menschen finden und aus ehrlichen Absichten eine Ehe als ganzheitlichen Lebensbund mit ihm eingehen, in welchem Fall dann eben gegenseitige selbstlose Liebe gelebt werden könnte.
Welche Folgen ergeben sich aber aus der betreffenden Verantwortungslosigkeit der Schule und Gesellschaft in Bezug auf eine solche Sexualaufklärung? Nun, der Geschlechtsakt wird dann von den jungen Leuten als etwas angesehen, worin nichts Ernsthaftes hineingelegt werden sollte und dürfte. Habe ich gerade leicht Hunger, kaufe und esse ich halt ein Sandwich; habe ich gerade im unteren Bereich ein Bedürfnis, schaue ich, wer da gerade willig wäre, mit mir schnell „Spaß“ zu haben – der Mensch als primitiv-animalisches, sexgesteuertes Wesen, dem die Sexualität nichts anderes bedeutet als ein lediglich wie Hunger und Durst momentan zu befriedigendes Bedürfnis.
Auf diese Weise soll wohl und wird auch tatsächlich im Bewusstsein dieser Jugendlichen die Sexualität komplett von solchen hohen und sowohl tiefen Sinn als auch geistigen Halt vermittelnden Werten wie Liebe und Treue abgekoppelt. Wie sollen denn diese jungen Menschen dann bitte angeleitet werden und somit auch selbst lernen können, etwa die wahre Liebe zu suchen? Denn man sagt ihnen ja nur: findest du diesen oder diese sympathisch – sofort hops ins Bett! Das sei eben „cool“ und „modern“, alles andere sei halt „reaktionär“ und „dunkles Mittelalter“. Verschwindet dann aber nach einem, sieben oder dreißig Tagen diese Sympathie und Verliebtheit (die bitte nicht mit echter Liebe zu verwechseln ist!), such dir dann halt einfach einen anderen Sexpartner. Probier halt immer etwas Neues aus – darin läge das wahre Glück des Menschen auf Erden.
Da bleibt dann ja völlig ersichtlich kaum bis kein Raum mehr für ernsthaftere Fragen übrig, denn jedes vielleicht auch zart aufkommende Gefühl der ehrlichen Zuwendung an einen Menschen des anderen Geschlechts wird praktisch sofort im Feuer der geschlechtlichen Leidenschaft „verbrannt“. Und „verbrannte Erde“ eignet sich bekanntlich nicht unbedingt gut, dass darauf etwas Vernünftiges wachsen und gedeihen könnte!
Wie wahr also, was jener Arzt uns im Februar 1982 gesagt hatte, dass ein junger Mensch, der primär und zu stark sozusagen sexgesteuert ist und seine Geschlechtlichkeit praktisch „querfeldein“ praktiziert, innerlich früher oder später zu „verbrennen“ droht und dann auch viel unfähiger gemacht werde, sowohl die wahre Liebe zu empfinden als auch diese zu finden als auch dann v.a. selbst zu leben bzw. anderen zu schenken!
■ Nun ist es aber so, dass es erfreulicherweise doch junge Leute gibt, die einen höheren Sinn in die geschlechtliche Vereinigung hineinlegen wollten. Sie sind tatsächlich auf der Suche nach jemand, mit dem oder der sie sehr gern ernsthaft einen ehelichen Bund für Leben eingehen würden und somit da bewusst gerade solche hehren Werte wie selbstlose Liebe und unerschütterliche Treue leben wollten – ob sie diese nun entweder durch das in der eigenen Familie erlebte entsprechende positive Beispiel oder „einfach nur“ wegen der Wahrnehmung der natürlichen menschlichen Sehnsüchte gut und richtig und somit auch erstrebenswert finden!
Wenn also diese Gruppe junger Menschen mit dem Postulat der heutigen ach so modern-fortschrittlichen liberalen Gesellschaft konfrontiert würde, wonach das Lebensideal in einer bestimmten Hinsicht hauptsächlich in sexueller Freizügigkeit liegen würde, könnten sie unter Umständen sogar psychische Schäden davontragen. Denn sie hoffen und erwarten ja, dass ihr jeweiliger Sexualpartner eben auch die wahre Liebe suche. Dann aber müssen sie leider wieder und wieder feststellen, dass er oder sie in Befolgung der Postulate seines Umfeldes und der Gesellschaft ja wieder entweder nur darauf aus ist, auf sexuell-leidenschaftlicher Ebene „Spaß“ zu haben, oder eben überhaupt kein Problem habe, bei geringstem Unbehagen einen neuen Sexualpartner zu suchen.
Im zarten Alter von 12-16 Jahren kann das dann sehr leicht dazu führen, dass die entsprechenden Opfer einer solchen „freien Liebe“ solche, zumal vielleicht sogar wiederholten und zahlreichen Enttäuschungen einfach nicht verkraften und es mit Depression und Verzweiflung zu tun bekommen. Ein Kind des betreffenden Alters ist ja diesbezüglich wesentlich unreifer und somit auch in seiner noch bei weitem nicht gefestigten Persönlichkeitsstruktur und Psyche umso instabiler als ein Erwachsener, dem ja Untreue und Verrat in der Regel ebenfalls enorm zusetzen.
Somit kommt jede kritiklose Hinnahme oder sogar ausdrückliche Gutheißung geschlechtlicher Praktiken von Kindern im Alter von 12-16 Jahren praktisch einer höchst verantwortungslosen Zustimmung zum sexuellen Kindesmissbrauch gleich! Wie sehr versündigt sich da also unsere westlich-liberale Politik und Gesellschaft mit ihrem massiv propagierten Ideal einer sexuellen Freizügigkeit unter Kindern und Jugendlichen am geistigen Wohl und der Zukunft der betreffenden jungen Generation!
Statt ihr die entsprechende grün- und linksanarchistische Ideologie einzutrichtern, möglichst „von Bett zu Bett zu hüpfen“, sollten die jungen Leute die entsprechenden Werte der christlichen Zivilisation gelehrt bekommen, wonach das wahre Glück des Menschen hier auf Erden im Erkennen und dem auf Treue beruhenden Praktizieren einer selbstlosen Liebe liegt! Man erkennt, wie vernünftig die christlich-katholische Ehe- und Sexualmoral ist und wie verantwortungsbewusst sie die betreffende Kindererziehung gestalten lässt.
Denn sie leitet speziell einen jungen Menschen an, nicht jeder entsprechenden Empfindung gleich nachzugeben, sondern an sich zu arbeiten, um Disziplin und Selbstzucht zu erlernen, die generell wichtig sind im Leben. Wie jener Arzt in meiner eigenen Jugendzeit sagte, „verbrennt“ man dann nicht im Feuer der ungezügelten Leidenschaften, sondern weiß, dass man sowohl um eines hohen Gutes willen als auch aus Rücksicht auf andere Menschen auch etwas warten sollte mit dem Ausleben der eigenen Sexualität und somit auch nicht jeder Versuchung gleich nachgeben sollte. Zumal die Darlegungen oben deutlich aufgezeigt haben, dass man wohl generell erst bis zu einem bestimmten Alter und einer entsprechenden geistigen Reife warten sollte, bis man überhaupt mit anderen Menschen in intime Verhältnisse eintreten dürfte!
So verlangt die katholische Kirche in ihrem Kirchenrecht (von 1917), dass ein Brautpaar mindestens volljährig und somit heute mindestens 18 Jahre alt sein muss, um überhaupt kirchlich getraut werden zu können. Zwar gestattet sie davon altersmäßig gewisse Ausnahmen, aber dann muss dafür ein bestimmter nicht ungewichtiger vernünftiger Grund vorliegen und auch muss die entsprechende Erlaubnis der Eltern als der Erziehungsberechtigten des betreffenden minderjährigen Teiles des Brautpaares eingeholt werden.
Vor allem aber lehrt die katholische Kirche die Heiligkeit der Ehe als eines das ganze Leben andauernden Bundes eines Mannes und einer Frau! Erst wenn sie sich einander ehelich versprechen und somit mit dem betreffenden Ja-Wort vor Gott und der Gesellschaft eine ganzheitliche und an sich unauflösbare geistige Gemeinschaft eingehen, sind sie auch geistig-moralisch entsprechend „qualifiziert“, auch körperlich intim zu werden und sozusagen zur Quelle neuen Lebens zu werden! Die Kinder sollen dann in einer solchen Familie die betreffende elterliche Liebe erfahren, um dann mit Erreichen eines bestimmten Mindestalters gegebenenfalls auch selbst dem betreffenden Ideal einer christlichen Ehe und Familie nachzueifern – in klarer und bewusster Ablehnung all der gewaltigen Irrwege, die die heutige Gesellschaft, Schule und die Massenmedien ihnen so massiv und vielseitig „anpreisen“, welche ihnen aber letztendlich nur große und bleibende Schäden zufügen!

P. Eugen Rissling

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